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Lese hier mehr über Hashimoto:
Hashimoto ist mehr als eine Schilddrüsenerkrankung.
Es ist ein Zusammenspiel aus Körper, Hormonen, Darm, Nerven und Seele, ein System, das aus dem Gleichgewicht geraten ist und sich danach sehnt, wieder in Einklang zu kommen.
In dieser Fortsetzung meiner Podcastreihe „Hashimoto ganzheitlich verstehen“ gehen wir tiefer: dorthin, wo Regeneration, Energie und innere Ruhe beginnen im Bauch, im Atem und in deinem inneren Rhythmus.
Dein Darm – die Regie deines Immunsystems
Stell dir deinen Körper wie ein Theater vor. Auf der Bühne spielen deine Hormone, deine Stimmung, deine Energie alles, was du spürst. Doch die eigentliche Regie findet hinter dem Vorhang statt, im Darm.
Etwa 80 % deines Immunsystems sitzen dort.
Hier entscheidet dein Körper, ob Ruhe oder Alarm herrscht, ob Entzündungen gebremst oder befeuert werden. Wenn diese Regie durcheinandergerät, wie bei Hashimoto, kann das Immunsystem Freund und Feind nicht mehr klar unterscheiden.
Hashimoto beginnt oft im Bauch – lange bevor Blutwerte auffällig werden.
Wie du deinen Darm sanft unterstützen kannst
Dein Darm braucht keine radikalen Reinigungen oder Kuren. Er braucht Ruhe, Wärme und Beständigkeit.
Sanfte Schritte, die wirklich wirken:
1. Bunt essen – Gemüsevielfalt nährt deine guten Bakterien. Dämpfe oder dünste, wenn Rohkost dir zu schwer ist
Beobachte dich bewusst – führe 1–2 Wochen lang ein Ernährungstagebuch, um Muster zu erkennen.
Ballaststoffe langsam steigern – lieber kleine Schritte statt Überforderung.
Reizfaktoren reduzieren – lieber kleine Schritte statt Überforderung.
Hormonsystem in Harmonie – das Orchester deines Körpers
Deine Schilddrüse ist wie die erste Geigerin eines Orchesters wichtig, aber nicht allein entscheidend. Damit das Zusammenspiel harmonisch bleibt, müssen auch Nebennieren, Eierstöcke, Leber und Gehirn im Takt bleiben.
Wenn Dauerstress, Schlafmangel oder Entzündungen dazwischenfunken, gerät das ganze System aus dem Rhythmus. Cortisol blockiert die Umwandlung deiner Schilddrüsenhormone. Progesteron wird knapp, Östrogen dominiert und Entzündungen nehmen zu.
Hashimoto betrifft nie nur die Schilddrüse – es betrifft dein gesamtes Hormonsystem.
So findest du zurück in deinen Rhythmus
- Beobachte deinen Zyklus: notiere Energie, Stimmung, Symptome – du erkennst schnell Muster.
- Plane Erholungsphasen ein: besonders in der zweiten Zyklushälfte darfst du langsamer werden.
- Stabilisiere deinen Blutzucker: regelmässige Mahlzeiten geben Sicherheit für deine Nebennieren.
- Schlaf & Licht: feste Schlafzeiten, Morgensonne und Dunkelheit am Abend helfen deinem Körper, sich zu synchronisieren.
Dein Hormonsystem liebt Rhythmus, kein Perfektionismus, sondern Verlässlichkeit.
Leberliebe – deine stille Heldin
Die Leber ist wie eine fleißige Sortierstation. Sie prüft täglich dein Blut, filtert Giftstoffe, wandelt Schilddrüsenhormone um und sorgt für Balance. Bei Hashimoto ist sie oft überlastet durch Medikamente, Stress, synthetische Hormone oder Umweltgifte.
- Müdigkeit trotz Schlaf
- hormonellen Schwankungen
- Verdauungsproblemen oder Hautunreinheiten
Bitterstoffe: Artischocke, Löwenzahn, Schafgarbe, Chicorée
Leberwickel: abends 20 Minuten Wärme am rechten Oberbauch – pure Entlastung
Eiweißreiche Ernährung: hochwertige Proteine als Bausteine für Entgiftungsenzyme
Chemische Reize reduzieren: Glas statt Plastik, natürliche Reinigungsmittel, aluminiumfreie Deos
Mikronährstoffe – die stillen Helfer
Selen schützt die Schilddrüse
Zink stärkt das Immunsystem
Vitamin D reguliert Entzündungen
Magnesium entspannt Muskeln und Nerven
Omega-3-Fettsäuren löschen stille Entzündungen
Curcumin & Polyphenole (aus Kurkuma, Beeren, Oliven, Kräutern) wirken antioxidativ
- eine Handvoll Beeren täglich
- 1 EL Leinsamen
- hochwertiges Öl über Gemüse
- grüner Tee oder goldene Milch am Abend
Keiner wirkt allein, aber gemeinsam bringen sie Balance.
Deine emotionale Landkarte
Hashimoto betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele.
Viele meiner Klientinnen sagen:
„Ich bin nicht mehr ich.“
„Ich funktioniere – aber ich fühle mich leer.“
Diese Müdigkeit ist nicht nur körperlich – sie ist seelisch. Dein Körper zwingt dich nicht zur Ruhe, um dich zu bestrafen – sondern, um dich zu schützen.
- Grenzen setzen, ohne dich zu rechtfertigen
- Nein sagen, wenn dein Körper Stopp sagt
- kleine Inseln der Erholung schaffen
- dich selbst wieder ernst nehmen
Dein Weg beginnt mit kleinen Schritten
Wenn du dich wiedererkennst, frag dich: Was wäre heute ein kleiner Schritt für mich?
Vielleich:
eine Blutuntersuchung mit Antikörpern und Nährstoffen
ein Ernährungstagebuch ohne Druck
ein Stuhltest, um dein Mikrobiom zu verstehen
fünf Minuten bewusstes Atmen
ein Gespräch mit jemandem, der dich wirklich sieht
Zum Schluss – dein Körper spricht mit dir
Hashimoto ist kein Makel und keine Schwäche. Es ist ein Signal, dass dein Körper dich braucht. Und genau darin liegt Hoffnung: Dein Körper kommuniziert noch. Er zeigt dir, wo Heilung beginnen darf leise, aber beständig.
Fang an, da wo du stehst, mit einem Glas Tee, einem tiefen Atemzug, einem Moment nur für dich. Ich begleite dich gern auf diesem Weg, in meiner Praxis in Kestenholz oder online.